Im Januar 2019 startete an der Technischen Universität Kaiserslautern das BMBF-geförderte Projekt „FairAndGood ADM“, das sich mit der Frage beschäftigt, wie die Qualität und Fairness von algorithmischen Entscheidungssystemen gemessen und bewertet werden kann. Diese Systeme kommen etwa bei der Kreditvergabe, dem Aufspüren von Terroristen oder Gerichtsverfahren zum Einsatz und bewerten menschliches Verhalten und entscheiden über die Verteilung von Lebenschancen. Das bekannteste Beispiel einer solchen Anwendung ist das chinesische „Social Credit System“. Vor dem Hintergrund, dass ADM-Systeme zunehmend zur Entscheidung gesellschaftlich relevanter Fragen eingesetzt werden, wollen die Wissenschaftler(innen) herausfinden, was gute von schlechten Systemen unterscheidet, welche Bewertungsrichtlinien diesen Systemen zugrunde liegen und welche Voraussetzungen für eine rechtsstaatlich konforme Implementierung erfüllt sein müssen. Weiterhin soll anhand von Fallbeispielen untersucht werden, welche politischen Prozesse der Entscheidung für solche Systeme vorangingen. Dies soll u. a. am Beispiel des Einsatzes von ADM-Systemen in den Arbeitsämtern in Polen geschehen, wo anhand eines individuellen Scores das „Beschäftigungspotential“ der Arbeitslosen errechnet und daran arbeitsmarktpolitische Maßnahmen geknüpft werden. Das zweijährige Forschungsprojekt ist interdisziplinär angelegt und besteht aus einem Team aus Politikwissenschaft, Informatik und Philosophie.