Sushi-Drohnen am Himmel, Gesichts- und Körpererkennungsysteme in den Lobbys großer Firmen, intelligente Kameras, die den Zutritt zu Gebäuden regeln oder das Geschehen in Taxis aufzeichnen, Stimmerkennungsdatenbanken zum Aufspüren von „Verbrechern“, Scores als Attraktivitätsmerkmal auf Dating-Portalen: Sieht so die bessere Welt aus, in der Zeitersparnis, Effizienzsteigerung und „Ehrlichkeit“ honoriert werden und deviantes Verhalten mit dem Ausschluss aus der Gesellschaft sanktioniert wird?
In seinem Beitrag „Unsere digitale Zukunft? China auf der Überholspur“ im Weltspiegel vom 15. Dezember 2018 berichtet der ARD-China-Korrespondent Mario Schmidt u. a. aus dem „Gehirn“ von Shenzhen, dem Shenzhen Longgang Big Data Management Bureau, von der World Artificial Intelligence Conference (WAIC) in Shanghai sowie aus dem Hangzhou City Social Credit Department. Er zeigt, wie die Welt der ungestörten, weil unüberwachten Gespräche für die Chinesen langsam enger wird, etwa durch den Einsatz von intelligenten Kameras in Taxis oder durch den Einsatz von Stimmerkennungsprogrammen zur Überwachung von Telefongesprächen. Seine Eindrücke fasst Schmidt so zusammen: „Aus Shenzhen nehme ich eine Lehre mit: Zwischen intelligentem Stadtmanagement und totalem Überwachungsstaat ist es nur ein schmaler Grat.“
Der Beitrag ist noch bis zum 14. Dezember 2019 in der ARD-Mediathek abrufbar.
Foto: Dr. Harald Gapski